Wie swingende Jugendliche der neuen Jazz-Musik fröhnen und so zu einer Widerstandsgruppe gegen Hitler werden.
Rezension
Wie ihre Hamburger Kollegin Kirsten Boie befasst sich die Autorin Cornelia Franz auch mit geschichtlichen Vorkommnissen in ihrer Heimatstadt Hamburg während des 2. Weltkrieges. HH 1939: Der 16-jährige Henri und seine jüdischen und nicht-jüdischen Freunde genießen ihre Leidenschaft für das Swingtanzen, welches von den Nazis als Hottentotten-Musik zunehmend geächtet und verboten wird. Henri stammt aus einem gutbürgerlichen Haushalt und hat immer mal Geld für neue Swing-Platten für den nächsten Budenzauber. Bis er sich eines Tages auf der Eisbahn in Inge verliebt, die in weniger begüterten Verhältnissen lebt und die in seiner Swingleidenschaft eine Gefahr sieht. Und so kommt es dann auch, dass Henri verhaftet wird. Sein Zellengenosse im dunklen Gestapokeller ist ein junger Kommunist, mit dem ein reger politischer Austausch beginnt. Die existenziellen Zellengespräche der beiden jungen Männer sind auf schwarzen Seiten im Fließtext eingestreut, was besonders eindrücklich wirkt.
Authentische und gut recherchierte Geschichte über die Hamburger Swingjugend für Leser*innen ab 14 mit einem geschichtlichen und musikalischen Interesse sehr empfehlenswert.Rezensent: Karin Steinfeld-Bartelt
Personen: Franz, Cornelia
Franz, Cornelia:
Swing High : Tanzen gegen den Sturm / Cornelia Franz. - Hildesheim : Gerstenberg, 2022. - 216 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8369-6105-9
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher