Tomke, der kaum spricht, findet eine Freundin, die anscheinend Gedanken lesen kann.
Rezension
Manchmal hat Tomke das Gefühl, dass seine Zunge ein Eigenleben führt. Sie stolpert und verhaspelt sich, wenn er es gar nicht gebrauchen kann. Das fing schon im Kindergarten an und nervt total. Daher schweigt Tomke lieber und schreibt Tagebuch. Mama macht sich Sorgen, Frau Bellmann beobachtet ihn und Oma rückt den Hackepeter erst raus, wenn er die Sprechübungen gemacht hat. So ein Elend!
Auf dem Weg zur Ergotherapie himmelt Tomke die Rollschuhmädchen beim Training an. Besonders angetan hat es ihm die lässige und supercoole Delia, die Glitzergrüne, die ihn ohne Worte zu verstehen scheint, die in der Klasse jetzt neben ihm sitzt und ihn kurzerhand zum Rollschuhtraining mitnimmt. Das Tolle an Delia ist: Sie hat kein Mitleid mit Tomke, sondern akzeptiert ihn so wie er ist. Mitleid ist nämlich fast noch schlimmer als Stottern.
Die einzelnen Tagebucheinträge sind unterschiedlich lang, aber für etwas geübtere Leser gut zu bewältigen. Die Comicschrifttype wird durch Schreibschriftteile und kleine comicähnliche Kritzeleien bereichert und verleiht dem Tagebuch zusätzlich Humor und Charakter.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Angel, Frauke L’Arronge, Lilli
Angel, Frauke:
Tagebuch eines Überfliegers / Frauke Angel. Ill. von Lilli L’Arronge. - München : Tulipan, 2023. - 102 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-86429-577-5
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher