Die 14jährige Talitha flüchtet aus Syrien. Ihr Tagebuch ist Halt und Hoffnung inmitten der Angst.
Rezension
Selten hat mich ein Jugendbuch so gepackt wie dieses. Mit 14 Jahren beginnt Talitha in Syrien, Tagebuch zu schreiben. Mit 16 Jahren ist sie irgendwo in Deutschland "angekommen". Ich erlebe diese zwei Jahre lesend mit. Zahlen und wohlgesetzte Statements der Nachrichtensendungen werden lebendig und kommen hautnah: Namen, Gefühle, Angst und Hilflosigkeit, Funken von Hoffnung. Nichts ist überzogen oder oberflächlich, weder brutalisiert noch banalisiert. Die Autorin hat das Leben und die Erfahrungen eines jungen Mädchens meisterhaft, berührend und sorgfältig in Tagebuchform erfasst. Das Buch ist aktuell und bringt uns ganz und gar auf die andere Seite der Abschottungszäune in Europa. Ehrlich, tiefgehend und so real, dass es auch kein billiges Happyend hat. Es ist ein bewegendes Buch, das uns erlaubt, ein Stück eines Weges mitzugehen, den man keinem Menschen wünschen mag. Es ist ein stärkendes Buch, weil es die Leser davor bewahrt, abzustumpfen. Es ist ein unbedingt lesenswertes Buch nicht nur für junge Menschen, denn es hilft zu begreifen.
Zum Einsatz in Schulen und Jugendarbeit, in der Bücherei und Gemeinde und überall, wo über Flüchtlinge gesprochen wird.Rezensent: Brigitte Messerschmidt
Personen: Philipps, Carolin
Philipps, Carolin:
Talitha / Carolin Philipps. - Innsbruck : Obelisk, 2016. - 218 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85197-835-3 geb. : EUR 13.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch