Tanner, ein einfacher Bauer mit ein paar Milchkühen, findet eines Tages zwei riesige, bodenlose Löcher in seinem Land.
Rezension
Tanner lebt mit seiner Frau Marie und ein paar Milchkühen in den schweizer Voralpen. Eines Tages entdeckt er zwei riesige Löcher mitten auf seinem Land. Tanner hadert, ist das eine Strafe oder eine Prüfung? Der wortkarge Bauer würde am liebsten niemandem davon erzählen. Er verkriecht sich zu seinen Kühen und ist gar nicht glücklich, als die Wissenschaftler kommen, sein Land absperren, aber auch keine Erklärung haben. Tanner hat kein Geld, um Kies zu besorgen mit dem er die Löcher füllen kann oder um Heu für seine Kühe, die nicht mehr auf die Weide dürfen, zu kaufen. Tanner kommt immer mehr ins grübeln, weiß nicht, woher er Hilfe bekommen kann. Almosen, die ihn zu Dank verpflichten, will er nicht annehmen. Als ein Kredit von der Gemeinde nicht bewilligt wird und er seine geliebten Kühe an den Schlachthof verkaufen muss, verliert er sich. - Der Autor beschreibt die Fassungslosigkeit, die Zerrissenheit und das Unvermögen des schweigsamen Bauern, etwas an der Situation zu ändern, in einer Art, die unter die Haut geht.
Es ist kein Buch für eine große Leserschaft aber diejenigen, die sich darauf einlassen, erleben eine Hingabe zu Tier und Feld und ein Staunen über unerklärliche Ereignisse.Rezensent: Christine Schwendener
Personen: Maisel, Lukas
Maisel, Lukas:
Tanners Erde : Novelle / Lukas Maisel. - Hamburg : Rowohlt, 2022. - 120 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-00308-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher