Ein atmosphärisches Portrait der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg am Beispiel des Schicksals von vier Personen.

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Rezension

Ein weiterer Titanic-Roman? Nein. Das Schiff, dessen Untergang dramatisch erzählt wird, bietet nur die Kulisse, vor der sich der Zeitgeist der Jahre vor dem Ersten Weltkrieg entfalten kann. Müller gelingt dies, indem er sich auf vier Personen konzentriert, die sich aus unterschiedlichen Gründen für die Fahrt mit der Titanic entschieden haben. Eine junge Tänzerin, deren Geld nur für die 3.Klasse reicht. Ein engagierter Pfarrer mit Frau und Sohn fährt zweiter Klasse. Die Frau stammt aus der Berliner Oberschicht und ist offensichtlich mit ihrer Situation unzufrieden. Sie flirtet mit einem attraktiven Engländer in der 1. Klasse, ein Spion, der gezielt wegen dieser Frau gebucht hat. Auf dem Hintergrund unterschiedlicher (Klassen-) Interessen entwickelt sich ein Geflecht von Liebe und Eifersucht. Vier Menschen am Scheideweg ihres Lebens. Ihre Charaktere werden gut herausgearbeitet, gelegentlich aber überzeichnet. Die Handlung wirkt gegen Ende etwas konstruiert.

Das Buch bietet spannende Unterhaltung und lässt zugleich Geschichte lebendig werden. Wer sich dafür interessiert, wird nicht enttäuscht.

Rezensent: Karl Foitzik

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Personen: Müller, Titus

Schlagwörter: Liebe Eifersucht Zeitgeschichte Scheidewege