Wer unsere Zeit verstehen will, muss ihre Wurzeln kennen: Geschichten über den Versuch, sich mit den schwierigen Gegebenheiten im Nachkriegsdeutschland zu arrangieren.
Rezension
In Jahre 2009 ist es sinnvoll, an die Gründung der Bundesrepublik Deutschland auch mit einem literarischen Zeugnis zu erinnern. In Wolfgang Koeppen (geb. 1906) haben wir einen Dichter, der 1951 mit einer Trilogie als „warnender, satirischer Moralist“ die Entwicklung der BRD als meisterhafter Prosaist begleitete. In „Tauben im Gras" begegnen sich an einem einzigen Nachkriegstag in München die zufällig durcheinander gespielten Geschicke Deutscher und amerikanischer Besatzer. „Das Treibhaus" zeigt einen enttäuschten Sozialisten, der 1945 aus der Emigration heimkehrt. Er gerät privat und politisch in Konlikte und nimmt sich das Leben. „Der Tod in Rom" behandelt die Geschichte eines ehemaligen NS-Präsidenten. Koeppens stilistische Brillanz, mit inneren Monologen und der Technik filmischer Montage, ist ideal für die Umwandlung der Trilogie zu einem Hörspiel. Geräusche, Musik, vor allem aber die Brillanz der Sprecher schenken ein spannendes, aufwühlendes Hörerlebnis.
Für alle die an literarischer Verarbeitung deutscher Nachkriegsgeschichte interssiert sind erste Wahl!Rezensent: Christine Razum
Personen: Koeppen, Wolfgang Noethen, Ulrich
Koeppen, Wolfgang:
Tauben im Gras / Das Treibhaus / Der Tod in Rom : Hörspiele / Wolfgang Koeppen. Gesprochen von Ulrich Noethen u.a. - Hamburg : Der Hörverl., 2009. - 6 CDs ; 425 Min.
ISBN 978-3-86717-414-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher