Traumatisierter Rückblick eines von klein auf kommunikationsgestörten jungen Iren auf ein Verbrechen.
Rezension
Charlie arbeitet für seinen Psychologen schriftlich seine eigene Vergangenheit auf, um seine traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Er ist 25 Jahre alt und lebt in der irischen Provinz der Gegenwart. Schon seit Kleinkindertagen ein Totalverweigerer in Sachen Kommunikation, wird seine Außenseiterrolle erträglicher, als er in der Schule den Schutz und die Gemeinschaft von zwei Mitschülern erfährt, die durch ihre Ausstrahlung einen Sonderstatus tragen. Die erwartbaren Komplikationen mit ihrer “normalen” Umwelt führen die drei jedoch unweigerlich in die Katastrophe. Der Autor bietet uns mit Charlie einen Erzähler an, der – trotz Persönlichkeitsstörung - seine Umwelt zutreffend beobachtet und analysiert, aber nie in die Geschehnisse eingreift. Schwierig ist auch die Präsentation, denn Charlie erzählt sehr sprunghaft, gedanklich zerrissen und teils hoch philosophisch. Das ist für den Leser unglaublich anstrengend. Collins hat hier zu Vieles gleichzeitig gewollt und uns damit überfordert.
Weniger wäre mehr gewesen. Wegen der frustrierenden Thematik und des komplizierten Schreibstils eher für hartgesottene erwachsene Leser. Nichts zum Wegschmökern.Rezensent: Axel Witkavel
Personen: Collins, Ciarán Haefs, Gabriele
Collins, Ciarán:
Tausend Worte : Roman / Ciarán Collins. Dt. von Gabriele Haefs. - Berlin : Berlin Verl., 2014. - 444 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8270-1190-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher