Spannender Sci-Fi-Roman über staatliche Einflussnahme auf Geburt, Mütter und Erziehung.
Rezension
In einer Welt, in der kaum eine Frau mehr schwanger wird, nötigt der Staat die Frauen - Untertitel: "Sie müssen perfekt sein" - zu einer Art künstlichen Befruchtung. Ist das Baby dann auf der Welt, wird es strengstens überwacht. Machen die Eltern Fehler oder entwickelt sich das Kind nicht wunschgemäß, wird es ihnen weggenommen und in eine „Einrichtung“ verfrachtet.
Erzählt wird die Geschichte von Kit, die zuerst sich gegen ein Kind entscheidet, dann aber sich doch der riskanten „Induktionsbehandlung“ unterzieht – mit dramatischen Konsequenzen.
Seltsam im Unklaren bleiben die Herrscher dieser Gesellschaft und ihre diktatorischen Maßnahmen. Dazu zeigt die Geschichte eine gewisse moralische Grobkörnigkeit. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Autorin nicht über den Kern der Botschaft klar war: Sollte es um die staatliche Einflussnahme auf Elternschaft gehen oder sollten die gegenwärtigen Ansprüche an Erziehung thematisiert werden? Eins bleibt aber: spannend ist das Buch.
Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Ho-Yen, Polly Rebernik-Heidegger, Sonja
Ho-Yen, Polly:
The Mothers : Sie müssen perfekt sein oder der Staat nimmt ihnen ihr Kind / Polly Ho-Yen. Dt. von Sonja Rebernik-Heidegger. - München : Piper, 2023. - 426 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-492-70656-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher