Maetis, J. C.
The Vienna Writers - Sie schrieben um ihr Leben Roman
Bücher

Roman um zwei jüdische Cousins und deren Familien die mehrere Jahre (1938-45) in Österreich um ihr Überleben kämpften.


Rezension

Nach dem Anschluss von Österreich an das 3. Reich nehmen Mathias und Johannes neue Namen an und ziehen in Wien mit ihren Familien in andere Stadtteile, um sich zu schützen. Die Kinder müssen sogar die Schule wechseln, die beiden Hauptpersonen hoffen durch „Schriftstellerei“ zu überleben. In zwei Erzählsträngen aus Sicht der jeweiligen Person wird in Ich-Form erzählt und dazwischen wird „neutral“ über das Geschehen berichtet. Dazu gehören u.a. die Arbeit der SS, der Polizei, die Kaffeehausbesuche, das Alltagsleben in Wien. Die Schlinge zieht sich immer enger zu, Johannes landet sogar im KZ Sobibór, sein Literaturagent vermittelt einen Kontakt zum stellvertretenden Kommandanten, damit hat er eine Chance zu überleben. Die Kapitel beginnen entweder mit einem Zitat von Sigmund Freud oder mit einem Zitat der Rassegesetze. Ein Netzwerk aus Helfern hilft den Familien zu überleben, der damalige Alltag wird plastisch. Das Ganze ist gut lesbar, es bleibt lange unklar, wie es ausgeht.

Das Ganze ist gut recherchiert, spannend gemacht, viele historische Fakten wurden eingearbeitet, eine gelungene Beschreibung, eine Mahnung zur aktuellen Entwicklung in Deutschland.

Rezensent: Martin Ertz-Schander


Personen: Maetis, J. C. Weber-Jarić, Gabriele

Schlagwörter: NS-Zeit Österreich Judenverfolgung KZ

Maetis, J. C.:
The Vienna Writers - Sie schrieben um ihr Leben : Roman / J. C. Maetis. Dt. von Gabriele Weber-Jarić. - München : Piper, 2024. - 457 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-492-06430-9

Zugangsnummer: 46816
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher