Unzner, Christa
Thea. Tagebuch
Bücher

Aufwendig illustriertes Tagebuch aus Sicht einer jungen Frau am Ende des 2. Weltkrieges in Deutschland.


Rezension

Die Illustratorin Christa Unzner illustriert und kommentiert hier das Tagebuch ihrer damals 18jährigen Mutter, die die letzten Monate des 2. Weltkrieges auf einem Landgut nahe Berlin erlebte. Das Buch mutet dabei von außen wie ein Schulheft an. Jede Seite ist sehr aufwendig gestaltet mit einer Collage aus Originalhandschriften aus dem Tagebuch, Schreibmaschinenseiten und handschriftlichen Kommentaren der Tochter aus heutiger Sicht. Besonders gelungen sind die farbenprächtigen Hintergründe. Die junge Thea hält romantische Träumereien aber auch naive Ansichten über das Naziregime und seine Gegner in ihrem Tagebuch fest. Die Illustratorin greift nicht selten als Kommentatorin am Rand des Buches ein, um die Ansichten ihrer Mutter einzuordnen. Allerdings gibt es auch von Thea durchaus Kritik am und Reflexionen über die Sinnhaftigkeit des Krieges. Thea durchlebt schließlich eine Odyssee aus eigener Flucht und Heimkehr, die auch einen 100km Marsch zu ihrem Elternhaus nach Berlin beinhaltet.

Dieses interessante Zeitdokument kann gut zur Thematisierung des 2. Weltkrieges bei jungen Erwachsenen herangezogen werden. Eine historische Einordnung vorausgesetzt.

Rezensent: Christian Prange


Personen: Unzner, Christa

Schlagwörter: 2. Weltkrieg Zeitzeugen Tagebuch

Unzner, Christa:
Thea. Tagebuch / Christa Unzner. - Halle (Saale) : Mitteldt. Verl., 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-96311-240-9

Zugangsnummer: 40866
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher