Roman um eine außergewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung.
Rezension
Als liebe- und hingebungsvoller Vater plant und organisiert Jörgen Hofmeester alles für seine Töchter Ibi und Tirza: beste Schulen, Freizeitgestaltung, späteres Studium. Im Zentrum seines Interesses steht Tirza, seine jüngere Tochter. Erste Risse zeigen sich, als Tirza an Magersucht erkrankt und Ibi (15-jährig) eine Beziehung zu einem wesentlich älteren Mann unterhält. Später wird sie ihr Physikstudium an den Nagel hängen, um in Frankreich mit ihrem Freund eine Pension zu führen. Kurz vor Tirzas Abiturfeier erscheint die Ehefrau wieder, die die Famile vor Jahren verlassen hat, und will am gemeinsamen Leben teilhaben. Als Tirza mit ihrem marrokanischen Freund, Mohammed Atta, ein Jahr durch Afrika reisen will, dreht Hofmeester durch, und es kommt zu einer entsetzlichen Katastrophe. - Eine faszinierende Geschichte mit sozialkritischen Tönen, deren atemlosen Sog sich kaum jemand entziehen kann.
Hier wird beklemmend aufgezeigt, wohin überbordende Fürsorge und besitzergreifende Liebe führen können. Allen Büchereien mit Grünberg-Fans zu empfehlen.Rezensent: Ingeborg Vogt
Personen: Grünberg, Arnon
Grünberg, Arnon:
Tirza : Roman / Arnon Grünberg. Dt. von Rainer Kersten. - 1. Aufl. - Zürich : Diogenes, 2008. - 572 S. ; 19 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-257-06637-1 geb. : EUR 21.90
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