Geschichte einer jungen Frau und ihrer quälenden Suche nach den Todesumständen ihres im 1.Weltkrieg gefallenen Bruders.
Rezension
Elinor wächst in England im 1.Weltkrieg in einer wohlsituierten Familie heran. Der Vater tröstet sich mit einer Jüngeren, vor der hochsensiblen Mutter ist keine Stimmung zu verbergen. Es gibt Familiengeheimnisse. Die Beziehung zum Bruder entwickelt sich in eine inzestuöse Verbindung. Elinor studiert in London Kunst, der Bruder wird als Arzt an die Front geschickt und schließlich als vermisst gemeldet. Um die Umstände seines Todes aufzuklären, begibt Elinor sich in das Spital, in dem der im Krieg grausam entstellte Freund des Bruders behandelt wird. Elinor zeichnet als Kriegsillustratorin die entstellten Gesichter der Soldaten und findet dabei langsam ins Leben zurück. Vor dem Hintergrund der unter die Haut gehenden, in bildlicher Sprache erzählten Geschichte verdeutlicht Baker den Wahnsinn des Krieges und die Bestrebungen der Menschen die physisch und psychisch erlebten Verwundungen zu verarbeiten. Barker dienen real existierende Gemälde und Person als Vorbild für ihr Buch.
Für alle Büchereien, insbesondere im Weltkriegsgedenkjahr 2014 sehr zu empfehlen. Der Irrsinn des Krieges wird hautnah beschrieben. Für Literaturkreise gut geeignet.Rezensent: Christine Helming
Personen: Barker, Pat
Barker, Pat:
Tobys Zimmer : Roman / Pat Barker. Dt. von Miriam Mandelkow. - Zürich : Dörlemann, 2014. - 397 S. ; 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-03820-001-7 geb. : EUR 23.90
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