Romanhafte Biografie der Schweizer Sozialrevolutionärin und Feministin Mentona Moser (1874 - 1971).
Rezension
Mentona Moser wird 1874 als Tochter eines reichen Uhrenfabrikanten geboren. Kurz nach ihrer Geburt stirbt der Vater und die Mutter bleibt mit einem Millionenerbe zurück. Ihre einsame Kindheit verbringt sie mit ihrer Schwester auf einem Schloss im Zürichsee. Um ihrer gefühlskalten Mutter zu entfliehen, geht sie mit 17 nach England und findet ihre Berufung im Engagement für verarmte Arbeiterfamilien. Sie wird Mitglied der kommunistischen Partei in der Schweiz, geht in den 30er Jahren nach Berlin und gründet mit ihrem Erbe ein Kinderheim in Russland. Völlig verarmt wird die engagierte Sozialrevolutionärin auf Einladung Wilhelm Piecks, der ihre Großzügigkeit miterlebt hat, in die neuerrichtete DDR eingeladen, wo sie hochverehrt 1971 in einem Pflegeheim in Berlin stirbt. Bei einem DDR-Besuch in den 80er Jahren wird die Schweizer Autorin auf Mentona Moser aufmerksam und würdigt das bewegte Leben der emanzipierten Frau mit einer sehr interessanten und flüssig zu lesenden Romanbiographie.
Für an historischen Frauenbiographien Interessierte eine empfehlenswerte Bereicherung.Rezensent: Birgit Hillmer
Personen: Hasler, Eveline
Hasler, Eveline:
Tochter des Geldes : Mentona Moser – die reichste Revolutionärin Europas. Roman eines Lebens / Eveline Hasler. - München : Nagel & Kimche, 2019. - 287 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-312-01114-8
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher