Berlin 1922: Kommissar Leo Wechsler muss den Mord an einem umstrittenen Maler aufklären. Dabei wird ein zurückgebliebener Junge sein wichtigster Zeuge …
Rezension
Der Maler Arnold Wegner, Schöpfer provokanter Milieubilder, wird verbrannt in seinem Atelier gefunden. Nicht nur der Künstler, sondern auch ein Bild ging in Flammen auf. Kommissar Leo Wechsler stößt bei seinen Ermittlungen wieder auf den arroganten Offizier von Mühl, der mit seiner rechtsradikalen Asgard-Gesellschaft schon bei einem anderen Mord in sein Blickfeld geriet. Aber auch die Gattin Wegners gerät in Verdacht. Dann erfährt Wechsler, dass es anscheinend einen wichtigen Zeugen gibt: einen zurückgebliebenen Jungen, der offenbar in großer Gefahr schwebt. – Susanne Goga ist ein unterhaltsamer Kriminalroman gelungen, der seine Stärken in den Milieustudien hat: Inflation, Armut, Vergnügungssucht – Goga zeigt die vielen Facetten Berlins in den 20er Jahren. Da ist es auch zu verschmerzen, dass der Spannungsbogen nicht immer gehalten werden kann, Handlungsstränge im Nirgendwo verlaufen und “Kommissar Zufall” ordentlich mitmischt. In der Millionenmetropole Berlin geht es bei Goga nämlich zu wie auf dem Dorf: Jeder kennt jeden.
Für Liebhaber deutscher Krimis mit Lokalkolorit geeignet.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Goga, Susanne
Goga, Susanne:
Tod in Blau : Kriminalroman / Susanne Goga. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2007. - 297 S. ; 21 cm - (dtv premium ; 24577)
ISBN 978-3-423-24577-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher