Sankovitch, Nina
Tolstoi und der lila Sessel
Bücher

Sich vor dem Leben retten durch Bücher? Sich über Bücher ins Leben zurückfinden?


Rezension

Nina Sankovitch beschreibt ihr „Projekt 365“. Von Oktober 2008 bis Oktober 2009 las die vierfache Mutter und Juristin täglich ein Buch (ok, 2,5 cm maximale Dicke) und besprach es in einem Blog. Nun erzählt sie im Buch, wie das Projekt ihr Leben veränderte. Nina wuchs in einer bücherbesessenen Familie auf. Sie ist Mitte Vierzig, hat eine eigene Familie als der Tod ihrer 46jährigen Schwester sie völlig aus der Bahn wirft. Drei Trauerjahre ohne innere Heilung durchlebt sie, bevor sie sich den Rückzugsort „lila Sessel“ und die heilsame Welt der Lektüre sucht. Besser als jede Therapie, jedes Sanatorium wirkt das Rezept, jeden Tag ein Buch zu lesen. Kurzweilig verbindet Nina Sankovitch für die Leserschaft ihre eigenen biographischen Anmerkungen mit den Schicksalen ihrer Romanhelden. Sie hält uns ein sehr überzeugendes Plädoyer für die Heilkraft des Lesens, für die Hingabe an die fiktive Welt der Romanheldinnen und –helden. Ihr hat das Rezept geholfen. Wird es den Leserinnen und Lesern der Bibliothek ebenso gehen können?

Für alle „Büchernarren“ ein Fest; für Alle ein sich einschmeichelnder Roman in einer sehr schönen, gut lesbaren Sprache. Eine unbedingte Empfehlung!

Rezensent: Christiane Spary


Personen: Höbel, Susanne Burger, Anke Caroline Sankovitch, Nina

Schlagwörter: Lesen Literatur Buch Trauerbewältigung

Sankovitch, Nina:
Tolstoi und der lila Sessel / Nina Sankovitch. Dt. von Anke Caroline Burger u. Susanne Höbel. - Berlin : Graf, 2012. - 287 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-86220-027-6

Zugangsnummer: 29900
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher