Eine Geigerin aus Boston entdeckt ein altes Notenblatt. Von der faszinierenden Komposition scheint Bösartiges auszugehen ...
Rezension
Nein, dieses Mal kein Rizzoli & Isles Thriller - Tess Gerritsen hat einen fesselnden sogenannten „stand-alone-Thriller“ geschrieben, in dem sie ihre eigene musikalische Begabung beeindruckend zur Geltung bringt. Zwei Handlungsstränge sind miteinander verwoben: Julia findet ein Notenblatt mit einer verstörenden Melodie. Wann immer sie sie spielt, geschehen grausige Dinge. Sie macht sich auf die Suche nach einer Erklärung und gerät so in den zweiten Handlungsstrang. Die Judenverfolgung unter Mussolini im Venedig des Zweiten Weltkriegs. Sensibel und fesselnd baut die Autorin das Holocaustthema ein. Im Mittelpunkt steht die Liebe eines jüdischen Geigenbauers und Musikers zu einer jungen Katholikin. Gerritsen schafft eine Atmosphäre, in der die Musik auf irritierende Weise das Böse transportiert. Die Geschichte um Julia wirkt zwar ein wenig zu oberflächlich und stereotyp, der historische Teil jedoch ist großartig gelungen. Musik, Liebe und Trauer angesichts der Grausamkeiten, die Menschen durch Menschen erleiden müssen, rücken erschreckend nah.
Für mich eher ein ergreifender Roman, als ein Thriller. Mit Sicherheit ein Ausleihschlager für jede Bücherei.Rezensent: Katharina Katz
Personen: Gerritsen, Tess Jäger, Andreas
Gerritsen, Tess:
Totenlied : Thriller / Tess Gerritsen. Dt. von Andreas Jäger. - München : Limes, 2016. - 313 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8090-2670-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher