Schwilden, Frédéric
Toxic Man Roman
Buch

Eine Modefotograf berichtet aus seinem Leben, besonders von dem konfliktreichen Verhältnis zu seinem Vater.


Rezension

Obwohl er sich selbst ständig durch Drogen vergiftet, ist der "Toxic Man" des Buchtitels nicht der Ich-Erzähler, sondern dessen Vater, der im Laufe des Buchs verstirbt. Ihn hat der Endzwanziger, der als Fotograf weltweit erfolgreich ist, seit seiner Einschulung als überfordernd erlebt. Spätestens als er nicht studieren wollte, begann ein Dauerstreit. Der Sohn machte trotzdem seine Karriere. Nicht nur im Beruf ist er ein extremer Ästhet und Hedonist. Sein als ausschweifend geschilderter Lebensstil steht im Gegensatz zum durch knappe Sätze geprägten Sprachstil, was literarisch eindeutig geglückt ist. Nur so lässt sich die inhaltliche Fülle des Debütromans des bekannten WELT-Journalisten angemessen fassen, denn die von vielen Rückblenden unterbrochene Story zeichnet das Bild eines unsteten, autoaggressiven und depressiven Menschen, den nicht seine Hochzeit und Vaterschaft, sondern erst Medikamente zur Ruhe kommen lassen.

Für eine Leserschaft, die die harte Sprache und Ehrlichkeit eines selbstzerstörerischen Protagonisten nicht abschreckt.

Rezensent: Tobias Behnen


Personen: Schwilden, Frédéric

Schlagwörter: Drogen Mode Vater-Sohn-Beziehung

Schwilden, Frédéric:
Toxic Man : Roman / Frédéric Schwilden. - München : Piper, 2023. - 287 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-492-07191-8 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2015/2758
Buch