Kurzprosa des vielseitigen französischen Künstlers Topor (1938 – 1997).
Rezension
Im vorliegenden Band sind fast vierzig Erzählungen und fünf Manifeste des Multitalents und Enfant terrible Topor, der auch Zeichner, Schauspieler, Regisseur und Filmemacher war, aufgenommen. Die abwechslungsreichen und phantasievollen Erzählungen von unterschiedlicher Länge stehen in der schwarz-humorigen Tradition des Surrealismus. Sie sind skurril, absurd, maliziös, makaber, tabulos, die meisten ohne Happy End, mit einem lustvollen Hang zur Weltuntergangsstimmung. Der Autor liebt es zu provozieren, in Inhalt und in Sprache. Klischees werden genauso strapaziert wie auf die Schippe genommen. Seine locker und frech geschriebenen Moralattacken auf das ganz normale Leben triefen von giftiger Satire und zynischen Pointen und atmen den Geist der Achtundsechziger. In einem Anhang äußert Topor sich zu seinem Leben und Wirken.
Rezensent: Dieter Jeanrond
Personen: Topor, Roland Keel, Daniel
Topor, Roland:
Tragikomödien : Mit einem Vorwort von Arnon Grünberg / Roland Topor. Hrsg. von Daniel Keel und Daniel Kampa. - 1. Aufl. - Zürich : Diogenes, 2008. - 347 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06599-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher