Verspielt und voller Sprachwitz: Kindergedichte von Mascha Kaléko.
Rezension
Mascha Kaléko hatte ein bewegtes und bewegendes Leben. In jungen Jahren sehr erfolgreich mit ihrer „Großstadtlyrik“ wurde sie gerne der „weibliche Ringelnatz“ genannt. Ihre Erfolgssträhne brach 1935 ab, als Jüdin bekam sie Publikationsverbot. Aber bis heute ist ihre Lyrik beliebt und unvergessen. In der Emigration sind die meisten ihrer Kindergedichte entstanden. In einigen entwirft Kaléko poetische Bilder: „Der Mann im Mond hängt bunte Träume, / die seine Mondfrau spinnt aus Licht, / allnächtlich in die Abendbäume,/mit einem Lächeln im Gesicht.“ Andere Gedichte leben von ihrem kreativen Sprachwitz: „Ein Dachshund bellt in Sachsen sächsisch, / In England aber – angeldächsisch ...“ Sie schreibt humorvolle Rezepte: „Wie man Wasser schnell zum Kochen bringt“ und „Wie man Muttis schnell zum Kochen bringt“. Oft werden Tiere thematisiert von der Ameise bis zum Schmutzfinken. Zu jedem Gedicht gibt es sehr gelungene farbige Bilder, die das Erzählte aufgreifen und weiterspinnen.
Ein hochwertiges, auffallend liebevoll illustriertes und gestaltetes Buch zum Lesen und Vorlesen, in dem nicht nur Lyrikfreunde von 8 bis 88 für sich etwas Passendes finden werden.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Kaléko, Mascha Prokop, Eva-Maria Müller, Hildegard
Kaléko, Mascha:
Träume, die auf Reisen führen : Gedichte für Kinder / Mascha Kaléko. Hg. von Eva-Maria Prokop. Ill. von Hildegard Müller. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2016. - 167 S. : Ill. ; 22 cm - (Reihe Hanser)
ISBN 978-3-423-64027-5
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher