Rund um ein Filmset in Brighton kämpfen drei Menschen im Jahr 1968 mit ihrem Ego.
Rezension
Talbot ist Filmproduzent, der 1968 einen mittelmäßigen Film in Brighton betreut. Er kämpft nicht nur mit unzuverlässigen Mitarbeitenden und dem täglichen Chaos am Set, sondern auch mit seiner unterdrückten Homosexualität. Anny, amerikanische Hauptdarstellerin, wird immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt: in Form ihrer Verflossenen (die sogar das FBI auf den Plan rufen) sowie ihrer existenziellen Grundangst. Elfrida ist die Ehefrau des Regisseurs. Vor zehn Jahren als neue Virginia Woolf gefeiert, hat sie seitdem eine Schreibblockade und ein Alkoholproblem. Diese drei bilden das titelgebende Trio, ohne dass sie viel verbindet. Sie sind auf sich gestellt, um ihr Leben (wieder) in den Griff zu bekommen. Weder die politische Aufbruchstimmung von 1968 noch die „Roaring Sixties“ spiegeln sich in diesem Episodenroman. So bleiben die Figuren merkwürdig blass und zeitlos, ihre Probleme berühren kaum. Und das, obwohl Boyd als humorvoller und scharfer Gesellschaftskritiker gilt.
Routiniert und flüssig erzählt, von Boyd-Fans sicher gern ausgeliehen.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Boyd, William Klobusiczky, Patricia Thiesmeyer, Ulrike
Boyd, William:
Trio : Roman / William Boyd. Dt. von Patricia Klobusiczky u. Ulrike Thiesmeyer. - Zürich : Kampa, 2021. - 423 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-311-10072-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher