Rezension
Das Tsum-Tal im Himalaya wird aus sozialromantischer Perspektive auch „Tal des Glücks“ genannt, da die Bewohner dieses Tals sehr abgeschieden nach ihren buddhistischen Traditionen leben und von jeder modernen Entwicklung unberührt bleiben. Es gibt in diesem Tal, das sich auf 4000 Meter Höhe befindet, keine Autos und kein Internet. Die Bewohner leben (fast) ausschließlich vegetarisch und ernähren sich von dem, was sie anbauen. Zusammen mit seinem Freund, dem Fotografen Enno Kapitzka, hat sich der für verschiedene Outdoor- und Reisemagazine tätige Journalist Titus Arnu (Jg. 1966) auf eine fast vierwöchige Wanderung in dieses Tal begeben, um herauszufinden, was es denn nun wirklich mit dem angeblichen „Glück“ auf sich hat. Dieser spannend zu lesende Reisebericht in einer sehr kargen, der Natur unmittelbar ausgesetzten Umgebung zeigt die schönen Seiten auf, verschweigt aber auch nicht die Beschwerlichkeit dieses Lebens, das einfach aus sehr viel Arbeit besteht und medizinische Versorgung kaum kennt. Die Menschen sind bitterarm und zum Größten Teil ungebildet. Arnus Schreibstil offenbart auch immer wieder eine gehörige Portion Humor und Selbstironie.
Für Leserinnen und Leser mit Interesse an Reiseberichten in außergewöhnliche und abgelegene Gebiete.Rezensent: Anke Märk-Bürmann
Personen: Arnu, Titus
Arnu, Titus:
Tsum : Eine Himalaya-Expedition in das Tal des Glücks / Titus Arnu. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2017. - 269 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-178-6
Asien - Signatur: Ee - Bücher