Das Buch eines Spezialisten mit speziellen Einzelheiten, die jedoch eine Perspektive eröffnen: Frieden ist möglich.
Rezension
Von Kathargo bis Tokio, den römischen Kaisern der Antike bis zum japanischen Kaiser der Neuzeit: die Geschichte der Kriege scheint kein Ende zu nehmen, zum Glück aber die des Friedens auch nicht. Jörn Leonhard kennt sich fraglos aus und kann bemerkenswert über Kriege, Ursachen, Verwicklungen, Fehler und Gelingen von Friedensverhandlungen erzählen. Besonders die zunehmende Komplexität der Kriegsursachen, ihrer Verläufe, ihrer Enden, die auch mit den gesellschaftlichen Entwicklungen von Monarchien zu Demokartien oder Dikaturen zu tun hat, lässt das Thema schwer erscheinen. Der Krieg in Jugoslawien und sein unbefriedigendes Ende, das die Lage bis heute undurchsichtig und labil macht, dient als Papadebeispiel für Fehler und Chancen. Kommunikation, Vermittler und Geduld vor, während und nach den Friedensverhandlungen scheinen die Dreh- und Angelpunkte des Kriegsendes zu sein. Aber dass es trotz dieses Wissens ungemein schwer sein kann, einen Krieg zu beenden, wird ebenfalls offenbar.
Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Leonhard, Jörn
Leonhard, Jörn:
Über Kriege und wie man sie beendet : Zehn Thesen / Jörn Leonhard. - München : C.H.Beck, 2023. - 208 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-80898-2
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