Überall & Nirgends
Bücher

Gedichte über den Tod und das Leben, über Todessehnsucht und Lebensfreude.


Rezension

Der Tod bietet ebenso viele Möglichkeiten wie das Leben. Da stirbt eine alte Frau, aber nur beinahe, denn sie wird ins Leben zurückgeholt. Da spricht ein Kind, das den Tod einmal, aber nur „für fünf Minuten“ kennenlernen möchte. Da vermisst einer den Vater, die Mutter, die Schwester „immer und überall“. Ein anderer lässt sich trösten und kann schnell vergessen. Die rhythmischen, oft heiteren Verse von Bette Westera wurden von Rolf Erdorf souverän und klanglich äußerst ansprechend ins Deutsche übertragen. Sie lassen an keiner Stelle allzu große Schwermut zu. Die großen Illustrationen von Sylvia Weve umfangen die unterschiedlich langen Texte mit großen, im Stil abwechslungsreichen Illustrationen. Ebenso überraschend präsentiert sich auf jeder Seite die Typografie der Gedichtüberschriften und das fantasievolle Layout. Zwischen den großen Seiten im Querformat sind kleinere Blätter eingebunden. Sie wirken wie Klappen, die inmitten eines großen Bildes ein kleineres verbergen.

Ein Buch für Kinder und Erwachsene, dem die seltene Verbindung zwischen Ehrlichkeit und Heiterkeit gelingt, und das dabei ästhetischen Ansprüchen gerecht wird.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Westera, Bette Weve, Sylvia Erdorf, Rolf

Schlagwörter: Lyrik Tod Trauer

Überall & Nirgends / Bette Westera. Ill. von Sylvia Weve. Dt. von Rolf Erdorf. - München : Rieder, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm. -
ISBN 978-3-946100-09-6

Zugangsnummer: 36442
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher