Eine ultraorthodoxe Jüdin setzt sich in der Modewelt durch.
Rezension
In ihrer Autobiographie erzählt Julia Haart, bekannt aus der Netflix-Serie „My unorthodox life", von ihrem Leben in einer streng ultraorthodoxen Gemeinschaft, ihrer geheimen Leidenschaft für Mode und ihren Anfängen als Schuhdesignerin. In ihrer Gemeinschaft hatte Mode nur den einen Zweck: den Körper zu verhüllen, von Kopf bis Fuß. Mit 19 Jahren wurde sie wie üblich an einen ultraorthodoxen Juden verheiratet, den sie kaum kannte und dem sie sich 23 Jahre lang unterordnete - zumindest äußerlich, denn ihre innere Unruhe wurde immer stärker. Erst mit 42 Jahren brachte sie den Mut auf, mit einem großzügigen Förderer ein Schuhlabel zu gründen. Nach harten Jahren und dem endgültigen Bruch mit ihrer Gemeinschaft setzt sie sich am Markt durch und wird Designerin für die Modemarke La Perla. Ihre Entwicklung schildert die Autorin offen und ohne Tabus, auch was ihre sexuellen Vorlieben betrifft. Leider bedient sie unreflektiert das Klischee vom American Dream: Nur harte Arbeit, 16 Stunden am Tag, bringen Erfolg und Reichtum.
Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Haart, Julia Schünemann, Anja Wehnes, Constanze
Haart, Julia:
Un-Verhüllt : Mein Weg von der ultraorthodoxen Jüdin zur erfolgreichen Modedesignerin / Julia Haart. Dt. von Anja Schünemann u. Constenze Wehnes. - München : Knaur, 2022. - 509 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-426-21495-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher