Die 16-jährige Rena flieht im Januar 1945 mit der Familie aus Posen. Sie werden in einem norddeutschen Dorf einquartiert.
Rezension
Aus der Perspektive der 16-jährigen Rena wird das Schicksal einer ganz normalen deutschen Familie in den letzten Kriegsmonaten 1945 und der unmittelbaren Nachkriegszeit beschrieben. Der Vater wurde eingezogen, Mutter und die vier Kinder können mit dem letzten Zug aus dem Warthegau fliehen und landen nach einer Irrfahrt im norddeutschen Dorf Kewenow, wo sie als Arbeitskräfte einquartiert werden und das Kriegsende erleben. Die Flüchtlinge sind nicht willkommen und die Arbeit auf den Feldern ist sehr hart. Rena verliebt sich in den Pastorensohn Klaas, der ihr allmählich die Augen über die Verbrechen des Naziregimes öffnet, sie damit aber auch in einen Gewissenskonflikt gegenüber ihren Eltern stürzt. Am Ende ist Rena bereit, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ob mit oder ohne Klaas. Ein atmosphärisch dichter Jugendroman über eine wichtige Epoche der deutschen Geschichte, eindrucksvoll, verständlich und einfühlsam geschrieben. Mit einem instruktiven Nachwort und Glossar.
Als vorzüglicher Jugendroman des renommierten Kinder- und Jugendbuchautors, und auch wegen dessen differenzierten Blick auf die Themen Schuld und Verdrängung, sehr empfohlen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Kordon, Klaus
Kordon, Klaus:
Und alles neu macht der Mai : Roman / Klaus Kordon. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2021. - 442 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-75602-2
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher