Tremain, Rose
Und damit fing es an Roman
Bücher

Eine Männerfreundschaft von der Jugend bis zum Alter im Strudel der Gefühle und des Zeitgeschehens.


Rezension

In der kleinen Stadt Matzlingen, Schweiz, verliebt sich in der Zeit des Dritten Reichs eine junge Frau in den viele Jahre älteren stellvertretenden Polizeichef. Der verhilft geflohenen Juden gegen die Vorschrift zu einer Aufenthaltsgenehmigung und wird deswegen entlassen. Die Ehe mit der jungen Frau steht trotz der anfangs leidenschaftlichen Liebe unter keinem guten Stern. Der Mann verstirbt früh und so wächst Sohn Gustav als Halbwaise unter harten wirtschaftlichen Bedingungen auf. Dass das Leben sehr viel leichter sein kann, erlebt Gustav bei seinem Jugendfreund Anton, einem musikalisch sehr begabten jüdischen Bankierssohn. Beim Eislaufen mit Adriana, der attraktiven Mutter von Anton, erleben sie gemeinsam die Faszination des schwebenden Gleitens und der Überwindung der Erdenschwere. Eine erste homoerotische Begegnung wagen die Jungs nicht auszuleben. Erst im Alter und nach sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen finden sie in einem Haus zusammen, in dem auch für Adriana Platz ist.

Die ruhig erzählte Geschichte entwickelt neben der spannenden, aber etwas sprunghaften Handlung Grundfragen zu Moral, Ethik und Politik. Einem reifen Lesepublikum gern empfohlen.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Tremain, Rose Dormagen, Christel

Schlagwörter: Alter Mann Ethik

Tremain, Rose:
Und damit fing es an : Roman / Rose Tremain. Dt. von Christel Dormagen. - Berlin : Insel, 2016. - 330 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-458-17684-8

Zugangsnummer: 36044
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher