Eine junge Frau erzählt ihre Befreiungsgeschichte.

---

Rezension

Der Roman der Autorin Yasmine Keles, ihr Erstlingswerk, erzählt ihre eigene Geschichte. Sie spielt in der Schweiz in den 1960er Jahren. Aus tiefster Überzeugung, den einzig wahren Glauben zu verkünden, zieht ein junges Ehepaar ins Wallis. Im Rhonetal wachsen ihre drei Kinder in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas auf. Die zweitälteste Tochter Yasmine erfährt in der geliebten Familie mit den festen Regeln der Glaubensgemeinschaft Zuwendung und Geborgenheit. Doch als sie älter wird, kommen ihr Zweifel an den christlich-fundamentalistischen Gewissheiten ihres Umfelds. Widerstand regt sich in ihr. Sie gibt sich nicht mehr zufrieden mit den Antworten in der Gemeinschaft und beginnt, die vermeintliche Wahrheit zu hinterfragen. Aber ein Ausstieg würde auch den Bruch mit der Familie und den Freunden bedeuten. Authentisch, anschaulich und mit genauem Blick auf das Menschliche erzählt die Autorin ihre Befreiungsgeschichte. Yasmine Keles gelingt es sehr gut, Schweres klug und witzig zu erzählen.

Für alle, die sich gern mit offenem Blick auf verschiedene Religionen bzw. Glaubensgemeinschaften einlassen.

Rezensent: Andrea Zimmermann

---

Personen: Keles, Yasmine

Schlagwörter: Familie Lebensgeschichte Junge Menschen Glaubensgemeinschaften