In Jojos Familie haben alle Mitglieder eine andere Religion. Das wirft Fragen auf …
Rezension
Dass alle runden Früchte in Omas Garten wirklich Äpfel sind, lässt sich mit guten Gründen bezweifeln. Vielleicht haben sich doch ein paar Birnen daruntergemischt. Christine Hubka sieht das vermutlich anders und entwirft vor dem Hintergrund der Idee einer abrahamischen Ökumene ein wunderschönes Sachbuch, das besonders durch seine hervorragenden Illustrationen besticht. Im Zentrum steht eine Familie, die multireligiöser nicht sein könnte. In dieser lebt auch der kleine Jojo. Und er hat eine Menge Fragen. Auf faszinierende Weise gelingt es der Autorin, die gemeinsame Verwandtschaft der unterschiedlichen religiösen Handlungen, Traditionen und Rituale aufzuzeigen. Das besticht, sind es doch gerade die verschiedenen menschlichen Ausdrucksformen, die einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen: Warum betetest du so und nicht anders? Wie feierst du deine Feste? Leider mischen sich in die ausführlichen Erklärtexte immer wieder kleinere Fehler. „Die christliche Taufe leitet sich von der jüdischen Mikwe ab“, ist so einfach nicht korrekt. Dennoch sei das Buch empfohlen. Denn interreligiöse Toleranz erweist sich darin, die „anderen“ Religionen als vitale Glaubens- und Lebensweisen anzuerkennen und auch zu sehen, wie bunt der Glaube im 21. Jahrhundert ist.
Empfohlen für die Begegnung zwischen den drei monotheistischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam; ab 8 Jahren.Rezensent: Oliver Georg Hartmann
Personen: Hubka, Christine Ofner, Agi
Und doch sind alle Äpfel rund ... : Was Judentum, Christentum und Islam gemeinsam haben. Eine ganz besondere Familiengeschichte / Christine Hubka. Ill. von Agi Ofner. - Innsbruck : Tyrolia, 2021. - O. Pag. : überw. Ill.; 25 cm
ISBN 978-3-7022-3919-0
Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschauungen - Signatur: Jc - Bücher