Sepetys, Ruta
Und in mir der unbesiegbare Sommer Roman
Bücher

Im Frühjahr 1941 werden die 15jährige Lina und ihre Familie aus ihrer litauischen Heimat in Gefangenenlager deportiert.


Rezension

Ihren Vater haben sie in ein Gefängnis gesperrt. Jetzt holen sie Lina, ihre Mutter und ihren Bruder Jonas. In einen Waggon gepfercht werden sie in ein sowjetisches Gulag verschleppt, schuften dort in einem jahrelangen Überlebenskampf, bevor in der Polarregion noch härtere Bedingungen auf sie warten. Lina zeichnet ihre Erlebnisse und die Menschen, die mit ihr leiden: Bilder von brutaler und sexueller Gewalt, von Hunger und Leid, Kälte und Tod. Ruta Sepetys zeichnet sie mit kurzen, klaren Sätzen nach. Doch werden sie durchbrochen von den Erinnerungen der Ich-Erzählerin an Momente der Wärme und Zuversicht, die sich dann sogar in der Hölle der Arbeitslager wiederfinden: Schicke Jungs, nervige Nachbarn, jugendlicher Widerstandsgeist, vor allem aber Menschlichkeit. Diese Vielschichtigkeit überzeugt nicht immer, aber oft, ist nicht innovativ, aber anrührend. So gesehen gelingt dem Buch – übrigens auch der Übersetzung Henning Ahrens‘ – die Eindrücklichkeit, die es als seinen Auftrag versteht.

Bei entsprechendem Bedarf sehr empfehlenswert. Durchaus in Gesprächskreisen, Unterricht, o.ä. vorstellbar.

Rezensent: Malte Möck


Personen: Sepetys, Ruta Ahrens, Henning

Schlagwörter: Litauen Deportation Totalitarismus Arbeitslager

Sepetys, Ruta:
Und in mir der unbesiegbare Sommer : Roman / Ruta Sepetys. Dt von Henning Ahrens. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2011. - 304 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-551-58254-6

Zugangsnummer: 29017
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher