Graphic Novel über Zukunftsvisionen, die sich die Menschen seit der Weltausstellung 1939 (nicht nur) in den USA ausmalten.
Rezension
Alles scheint möglich – suggeriert die Weltausstellung von 1939, die eine hochtechnisierte Zukunftswelt zeigt. Nach dem Krieg, im Wettlauf zwischen kapitalistischem Westen und sozialistischem Osten, sind den Zukunftsvisionen bis hin zur Eroberung des Weltalls keine Grenzen gesetzt. Anhand von historischen Fotos und Entwürfen verfolgen wir die technische Entwicklung bis in unsere Zeit. Doch Brian Fies erzählt wesentlich subtiler – sein Comic-Roman zeigt zum einen, wie sich Zukunftsvorstellungen und tatsächliche Entwicklung zueinander verhalten und wie militärische, politische und ökonomische Faktoren Einfluss nehmen. Die einfühlsame Vater- und-Sohn-Geschichte zeigt, wie Enthusiasmus in Enttäuschung umschlagen kann. Dabei nutzt Fies die anschaulichen Möglichkeiten der Bildgeschichte auf optimale Weise – insbesondere durch die eingebundenen (fiktiven, aber historisch möglichen) Comic-Hefte, in der Vater und Sohn als Weltraumhelden agieren, gibt er immer wieder Anlass zur Reflexion.
Der Comicroman spricht Jugendliche wie Erwachsene an. Ihm gelingt, über den kritisch-reflektierten Rückblick hinaus den Funken Hoffnung auf eine positive weitere Entwicklung zu zünden.Rezensent: Dietrich Grünewald
Personen: Fies, Brain Ranke, Elsbeth Burkhardt, Gabriele
Fies, Brain:
Und wir träumten von der Zukunft : Graphic Novel / Brain Fies. Dt. von Elsbeth Ranke und Gabriele Burkhardt. - München : Knesebeck, 2010. - 201 S. : überw. Ill. ; 27 cm. -
ISBN 978-3-86873-150-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher