Das Leben der Nonnen im 15./16. Jahrhundert, vorwiegend in Norddeutschland, wird vorgestellt.
Rezension
Wie frau ins Kloster kam, als Nonne bleiben durfte, welches Fachpersonal benötigt wurde, um ein auch ökonomisch autarkes Klosterleben zu gewährleisten, welche täglichen Pflichten und Beschwernisse anstanden, wie es um Bildung und Selbstbewusstsein der Nonnen bestellt war, in welchen Konflikten tatkräftige Äbtissinnen voranpreschten und wie der Umgang mit der Reformation aussah, nachdem Ende des 15. Jahrhunderts bereits eine Reform der Klöster zu einer gesteigerten Frömmigkeit führte, wird anschaulich geschildert und mit zahlreichen Hilfen (u.a. Fotos, Glossar, Karten, Grundrissen, einem typischen Tagesablauf) angereichert. Eine besondere Perspektive bietet die Quelle einer unbekannten Braunschweiger Nonne, deren Sicht auf ihre Welt, die bis heute im zeitgemäßen Gewand in den evangelischen Frauenklöster Niedersachsen existiert, gut zugänglich und tlw. amüsant ist. Die Fotos seien besonders erwähnt, die den sehr schön gestalteteten Einband noch einmal neu betrachten lassen.
Für alle, die schon immer mal wissen wollten, wie vielfältig Frauen in früheren Jahrhunderten lebten, ist dieses Buch ein "Must-have".Rezensent: Frauke Thees
Personen: Lähnemann, Henrike Schlotheuber, Eva
Lähnemann, Henrike:
Unerhörte Frauen : Das Netzwerk der Nonnen im Mittelalter / Henrike Lähnemann u. Eva Schlotheuber. - Berlin : Propyläen, 2023. - 222 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-549-10037-0 geb. : EUR 26.00
Buch