Inspirierte Assoziationen und Reflexionen zu Meisterwerken der Kunstgeschichte mit biblischen und religiösen Inhalten.
Rezension
„Gott ist schön“ – so hat der Autor in seiner Dissertation das aus dem poetischen Vortrag des Korans erscheinende Gottesverständnis genannt. Varianten dieser Schönheit sucht er schon seit langer Zeit in den Kunstwerken und Handlungsweisen der Christen und hat darüber in vielen Feuilletons berichtet. Besonderes Aufsehen erregte sein Artikel über ein Kreuzigungsgemälde von Guido Reni im März 2009, in dem er einerseits die Kreuzestheologie mit einem leidenden Gottessohn ablehnte, zugleich aber feststellte, dass auch er als Moslem über die künstlerische Darstellung einen Zugang zum Kreuz und damit zum Christentum finden könne. Um solche Zugänge geht es ihm in seiner Serie von Einzelbetrachtungen, die nun in dem vorliegenden Buch veröffentlicht sind. So ist ein Zyklus von Essays entstanden, der frei von kunsthistorischen und konfessionellen Zwängen unkonventionelle Sehweisen auf Werke vornehmlich aus der Zeit der Renaissance und des Barocks und vereinzelt zu denen der Gegenwart eröffnet.
Eine Einführung in die Bildwelten des Glaubens und der Mystik mit zum Teil verblüffenden Bezügen zu den aktuellen Fragen des interreligiösen und interkulturellen Austauschs.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Kermani, Navid
Kermani, Navid:
Ungläubiges Staunen : Über das Christentum / Navid Kermani. - München : Beck, 2015. - 302 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-406-68337-4
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - Signatur: Cm - Bücher