Von allerlei Merkwürdigkeiten im Leben des Schaufensterdekorateurs Stettler ...

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Rezension

Es ist die Geschichte des unauffälligen, alternden Schaufenstergestalters Stettler, an dem das Leben im Begriff ist vorbeizuziehen. Als man ihm wenige Jahre vor der Pensionierung einen Kollegen zur Seite stellt, der sich schnell zum Konkurrenten entwickelt, beginnt nicht nur seine Welt zu bröckeln: Es ist das Jahr 1968, mit den Studentenunruhen, den Vietnamprotesten, dem Prager Frühling, dem Tod Martin Luther Kings: eine Welt aus den Fugen, eine Welt, die nicht nur Stettler verunsichert. Nur in der Korrespondenz mit der ihm unbekannten Radiopianistin Lotte Zerbst findet er etwas von seinem Gleichmaß wieder, bis etwas passiert, das ihn ganz aus der Realität fallen lässt … Ein Roman mit sprachgewaltigen Alltagsbildern, die die Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs thematisieren und mit denen Sulzer seine Leser fasziniert und fast erdrücken würde, wären da nicht der unterschwellig absurde Humor und seine Liebe zum ausführlichen, oft nebensächlichen Detail, die das Lesen so reizvoll machen.

Für anspruchsvolle Leser mit Interesse an der jüngsten deutschen Geschichte, gut in Literaturkreisen zu lesen.

Rezensent: Astrid van Nahl

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Personen: Sulzer, Alain Claude

Schlagwörter: 1968 Umbruch Absurdität