Eine Persiflage auf unsere moderne Gesellschaft und ihre ständigen Reformbestrebungen.
Rezension
Bislang lebten die Tiere zufrieden und glücklich im AltenWald. Aber dann berichtet der Hofhund von den Schreckensnachrichten und vielfältigen Bedrohungen, die er im Fernseher bei seinem Bauern sieht, und die Tiere beschließen, dass auch sie etwas zur Rettung der Welt beitragen sollten. Dazu braucht man ein paar „Basics", z. B. eine Regierung, die eine Ordnung herstellt. Die Tiere führen eine Steuerpflicht ein, ein Bankwesen. Man braucht Wachstum, denn ohne Wachstum kein Fortschritt. Der Rabe scheitert mit mehreren Anläufen für Schulreformen. Ständig bringt Hund Hylax neues „Herrschaftswissen", dass er durch das Fernsehen erwirbt, und so bestimmen Begriffe wie „soft skills", „flache Hierarchien", „Besinnung aufs Kerngeschäft", „Ökobilanz" das Denken der Tiere. „Outsourcing" ist übrigens für den Kuckuck nicht neu, er hat schon immer unangenehme Arbeiten an Schwächere deligiert. Bevor jedoch das soziale Lebensgefüge der Tiere völlig auseinander bricht, kann die Bärin rettend eingreifen.
Leichte Lektüre für Leute, die am Spiel mit der aufgeblasenen Begrifflichkeit der modernen Wirtschaftssprache Vergnügen haben.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Griesbeck, Robert Glück, Gerhard
Griesbeck, Robert:
Unser Wald muss moderner werden : Eine Fabel von der schönen neuen Zeit / Robert Griesbeck. Ill. von Gerhard Glück. - München : Droemer, 2008. - 259 S.: Ill. , 21 cm
ISBN 978-3-426-27449-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher