Geiger, Arno
Unter der Drachenwand Roman
Bücher

Noch 17 Monate Krieg. Keiner weiß es. Alle stecken mittendrin. Schuld. Liebe. Alltag. Und Menschen mit Courage: 1944.


Rezension

Geiger gesellt sich zu Seethaler und Rothmann: junge Männer als Soldaten im zweiten Weltkrieg, dieses sinnlose Sterben, Morden, diese Grausamkeit der Wehrmacht gegen die Zivilbevölkerung, das Vernichten der jüdischen Menschen. Ein Lebensbild in kleinstem Ausschnitt gegen Ende dieses schrecklichen Weltkrieges. Bei Geiger entkommt der Protagonist nach 5 Jahren verlorenen Lebens wegen einer schweren Verwundung für ein Jahr der Vernichtungsmaschine und flieht in die einstmals österreichischen Berge. Das Dorf aus Angepassten, Wütenden, Verschickten, Geflohenen, Evakuierten wird zum Schauplatz einer Selbstbefragung und eines wütenden Abrechnens mit menschlicher Bosheit und dem Wahnsinn der Gewalt. Veit ist klarsichtig. Im Gewächshaus gegenüber begegnet ihm ein regimekritischer Freigeist, der noch auf den letzten Metern des Tausendjährigen Reichs denunziert wird. Die Frau, in die er sich verliebt, gibt ihm nach Jahren des freien Falls Halt, weil sie sagt: Hab keine Angst. Sagenhaft!

Für alle Literaturinteressierten, für die Predigt über "das gute Buch", für Lesekreise zur literarischen Entdeckung zu Beginn des Jahres.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Geiger, Arno

Schlagwörter: Liebe Krieg Courage

Geiger, Arno:
Unter der Drachenwand : Roman / Arno Geiger. - München : Hanser, 2018. - 480 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-25812-9

Zugangsnummer: 38016
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher