Elise und ihre Ururenkelin Klara, zwei Frauen einer Schweizer Familie (Ende 19. Jh bis in die Gegenwart).
Rezension
Elise, die nach dem Tod der Mutter früh, zu früh Verantwortung für ihre Geschwister übernahm, nimmt Reißaus als der Vater eine neue Frau mit auf den Hof bringt. Sie geht nach Zürich, um ihr Glück zu versuchen. Sich als junge Frau und mittellos Ende des 19. Jahrhunderts ein Leben aufzubauen, ist alles andere als einfach: Sie lernt, Gutes von Bösem zu unterscheiden, nach Schicksalsschlägen wieder aufzustehen und sich selbst treu zu bleiben. Diese dichte, nichts verschweigende Erzählkunst, der nachdenklich ruhige Sprachstil zieht Leser*innen in seinen Bann, lässt mit bangen und hoffen. In anderen Buchkapiteln erfährt der Leser von Klara, der Ururenkelin, der Buchhändlerin, die nicht heiraten will, heute in der Nähe von Basel lebt und von ihrer Fahrt in den Norden. Sie mietet ein Haus an der Nordseeküste und versucht zu verstehen, warum sie Paul, der von dort kam, einfach nicht vergessen kann. Zwei Frauenschicksale, die auf eine Art miteinander verwoben sind.
Der Roman wendet sich v. a. an Frauen und zwingt, hinzusehen, sich einzulassen auf diese Frauenschicksale. Für Leserinnen eher anspruchsvoller Gegenwartsliteratur. Büchereien jeder Größe zu empfehlen.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Geiser, Katharina
Geiser, Katharina:
Unter offenem Himmel : Roman / Katharina Geiser. - Salzburg : Jung & Jung, 2020. - 310 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-99027-239-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher