Die NDR-Moderatorin Bettina Tietjen erzählt von den letzten Lebensjahren ihres dementen Vaters.
Rezension
Burchard Schniewind, der Vater von Bettina Tietjen, lebt allein. Seine Tochter Dagmar, die in Wuppertal gleich nebenan wohnt, bemerkt Unregelmäßigkeiten im Alltag. Bald wird klar: Der Vater benötigt Pflege, leidet an beginnender Demenz. Von diesem Punkt an erzählt Bettina Tietjen einfühlsam, wie die Krankheit immer weiter fortschreitet und wie sich auch die Beziehung der Schwestern zu ihrem Vater ändert. Seine letzten Jahre verbringt Burchard Schniewind in einem Pflegeheim in Hamburg, nahe bei seiner Tochter Bettina. Und diese lernt ihren Vater ganz neu kennen… Tietjen gelingt es famos, die emotionale Zwiespältigkeit zu beschreiben, der Angehörige von Demenzkranken ausgesetzt sind. Es ist schwer, den Menschen, der einen einst aufgezogen hat, langsam geistig verfallen zu sehen. Und doch steht am Ende eine andere Botschaft: Es ist wichtig, Demenzkranken ein würdiges Leben und einen ebensolchen Tod zu ermöglichen und die gemeinsamen Momente in ihrer ganzen Skurrilität zu genießen.
Ein berührendes und zugleich humorvolles Buch, lebensnah und in hohem Maße authentisch. Breite Empfehlung!Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Schniewind, Burchard Tietjen, Bettina
Tietjen, Bettina:
Unter Tränen gelacht : Mein Vater, die Demenz und ich / Bettina Tietjen. Ill. von Burchard Schniewind. - München : Piper, 2015. - 303 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-492-05642-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher