Am ungeklärten Tod eines Kindes zerbricht die einst enge Freundschaft zweier Familien, die sich im Wendland einen Hof teilen.

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Rezension

Während Inga und Bodo versuchen, ein normales Leben mit ihren beiden Kindern Jella und Lasse zu führen, leben Thies und Sophie - auch ein Jahr nach Aarons Tod - wie Marionetten nebeneinander her. Immer noch ist unklar, ob der Elfjährige bei einem Unfall in der Elbe ertrunken ist, oder ob der oft aggressive und asoziale Aaron vorher einmal mehr in einen Kampf verwickelt war. Als die Aussteigerin Mara im Dorf auftaucht, wirkt sie wie ein Katalysator. Gefühlskrusten brechen auf und verdrängte Wahrheiten kommen ans Licht. Thies wird von einer Leidenschaft überwältigt, die ihn seine Ehe infrage stellen lässt. Jella findet endlich den Mut, mit Mara über den Tag von Aarons Verschwinden zu sprechen. Doch dann wird klar, dass Mara weit mehr mit Ingas Familie zu tun hat, als sie vorgibt. Durch die stets aus einem anderen Blickwinkel geschriebenen Kapitel entwickelt der Roman eine große Sogwirkung und nimmt immer wieder überraschende Wendungen. Spannend und atmosphärisch dicht geschrieben.

Die feinfühlige, tragische Familiengeschichte überzeugt durch lebendig beschriebene Charaktere, die mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen kämpfen. Empfehlenswert und aktuell.

Rezensent: Heike Nickel-Berg

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Personen: Hauff, Kristina

Schlagwörter: Verlust Schuldgefühle Familientragödie Wendland