18 Autoren lassen in satirischen Texten ihrer Abneigung gegen ihre ostdeutschen Landsleute freien Lauf.
Rezension
Nach 20 Jahren Frust mit den „Ossis“ schreiten 18 Satiriker in „Unter Zonis“ zur Generalabrechnung mit den ungeliebten Brüdern und Schwestern. Der Ex-DDRler wird als eine besonders widerwärtige Spezies ethnologisch beleuchtet, sein untergegangener Staat mit Hohn und Spott überschüttet. Entgeistert berichten die Autoren von seltsamen Begegnungen mit den „unangenehmen Zeitgenossen“ und wünschen sich die Mauer zurück. – Dieses Buch muss polarisieren – entweder man findet es amüsant und treffend, wie die Ostdeutschen charakterisiert und abgekanzelt werden, oder man ist schockiert und empört. Denn es wird, wie Herausgeber Klaus Bittermann einräumt, auf „ unerhört abfällige, zynische, wenn nicht sogar menschenverachtende Weise über die Zone und ihre Bewohner, die Zonis, hergezogen“. So ist diese Anthologie bewusst unverschämter Texte von 1982 bis heute natürlich eher was für Westdeutsche, die auch über teilweise älteste Stereotypen noch schmunzeln können.
Das Buch bietet Diskussionsbedarf und die Möglichkeit, sich mit dem Verhältnis der Deutschen untereinander auseinanderzusetzen.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Bittermann, Klaus
Unter Zonis : Zwanzig Jahre reichen jetzt so langsam mal wieder. Ein Rückblick / Bittermann, Klaus (Hrsg.). Mit Texten von Hartmut El Kurdi, Michael Quasthoff, Martin Sonneborn u. a. - Berlin : Ed. Tiamat, 2009. - 191 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-89320-137-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher