Nach der Zerstörung der Insel Helgoland im April 1945 müssen Anna und ihre Familie Zuflucht in Hamburg suchen.
Rezension
Anne Voorhoeve, die sich mittlerweile einen Namen mit breit angelegten Romanen aus der jüngeren deutschen Geschichte gemacht hat, wendet sich in ihrem jüngsten Werk der Familie der 12jährigen Anna zu, die kurz vor Ende des Krieges aus dem zerstörten Helgoland nach Hamburg geflohen ist. Wie alle Deutschen wird auch Anna, die bei einem Bombenangriff ein Bein verloren hat, mit dem Elend der ersten Nachkriegszeit konfrontiert, darunter mit zahlreichen Menschen, die den Krieg ganz anders erlebt haben als sie. Sie erlebt die Restriktionen der Besatzungsmacht, die Abwesenheit des Vaters, aber auch die Sehnsucht der anderen Helgoländer, eines Tages wieder auf ihre Insel zurückkehren zu können. Und sie erlebt die beginnende Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Vergangenheit, mit deren Nachwirkungen sie tagtäglich konfrontiert wird - durch die Kriegsheimkehrer, die Ewig-Gestrigen und die Undurchschaubaren, deren Vergangenheit zu einer schweren Belastung für den Neuanfang zu werden droht.
Sehr überzeugend schildert Voorhoeve das Schicksal eines heranwachsenden Mädchens in den ersten Nachkriegsjahren, das trotz aller Bedrängnisse seine Hoffnung niemals aufgibt.Rezensent: Gabriele von Glasenapp
Personen: Voorhoeve, Anne C.
Voorhoeve, Anne C.:
Unterland / Anne C. Voorhoeve. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2012. - 434 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-473-40074-4
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher