Berlin, 1958. Der 14jährige Daniel kommt als Ostdeutscher nach Westberlin auf ein Gymnasium. Autobiographischer Roman.
Rezension
Genau wie Daniel ist Hein 14jährig nach Westberlin gekommen, um ein Gymnasium besuchen zu können. Als Pfarrerssohn waren ihm im sozialistisch geprägten Osten weiterführende Schule und Studium verwehrt. Vieles teilt Hein (1944 geb.) mit seiner Hauptfigur Daniel, nicht zuletzt die Liebe zum Theater. Hein ist mit zahlreichen Preisen für sein literarisches Werk ausgezeichnet worden. Er gilt als der Chronist von ost- und westdeutscher Geschichte und Gegenwart. Er kann erzählen - warum schreibt er hier also nicht wirklich seine eigene Geschichte auf, sondern „verpackt" seine Erinnerungen in einen anekdotenhaften Roman mit oft belehrendem Unterton? Keine Frage, die Jahre sind wichtig und interessant und der Leser erfährt Einiges über diese Zeit. Daneben stehen Verletzungen, Gefühle des heranwachsenden Jugendlichen zwischen Ost und West - in Schule und Freizeit. Offensichtlich braucht Hein die Distanz und schafft in Form und Sprache auch eine gewisse Distanz zwischen Buch und Leser.
Zeitgeschichtlich wichtiges Dokument zu den Jahren 1958-1961 sowie zu Heins Leben. Ausgezeichnet geschrieben und interessant zu lesen.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Hein, Christoph
Hein, Christoph:
Unterm Staub der Zeit : Roman / Christoph Hein. - Berlin : Suhrkamp, 2023. - 220 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-43112-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher