Satirisch anmutende Graphic Novel über drei Obdachlose, die sich um einen Jungen mit Down-Syndrom kümmern müssen.
Rezension
Der Obdachlose Amédée lebt mit seinen Freunden auf den Straßen von Paris, bis er eines Tages das Haus seiner vermeintlichen Tante erbt - einzige Bedingung: Er muss sich um seinen Neffen Nicolas kümmern und für diesen die Vormundschaft übernehmen. Nicolas hat Trisomie 21 und ist zudem ein großer Fan des russischen Kosmonauten Juri Gagarin. Nicht erst seit dem Tod seiner Mutter lässt der Junge seine Sorgen hinter sich, wenn er in seine Welt des Alls und der Sterne abtaucht. Nicolas' Wunsch nach einem anderen Leben gipfelt in der Aussage: "Ich will nicht mehr behindert sein, ich will Kosmonaut sein". Nicht nur die Bedingung bezogen auf das Erbe wirkt befremdlich, sondern auch der sehr rasante, wendungsreiche Handlungsverlauf, der hierdurch seinen Anfang nimmt. Insgesamt überschreitet die derbe Sprache der Obdachlosen allzu oft die Grenze des guten Geschmacks. Zu überzogen ist ebenfalls die klischeehafte Darstellung der Obdachlosen.
Schwierig ist die Zielgruppenbestimmung, da viele Anspielungen, z.B. auf Konflikte der Religionen, die durch die Obdachlosen verkörpert werden, einiges an Vorwissen voraussetzen.Rezensent: Claudia Birk-Gehrke
Personen: Ducoudray, Aurélien Anlor
Unterm Sternenzelt / Szenario: Aurélien Ducoudray. Zeichnungen: Anlor. Dt. von Swantje Baumgart. - Bielefeld : Splitter, 2017. - 97 S. : überw. Ill. ; 32 cm. - Aus d. Franz.
978-3-96219-014-9_B geb. : EUR 22.80
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Unt - Buch