Das moderne China zeigt sich in all seiner Vielfalt und Widersprüchlichkeit in zehn Kurzgeschichten junger AutorInnen.
Rezension
Diese überaus gelungende Auswahl an Kurzgeschichten führt den neugierigen Leser in eine Gesellschaft, in der die Menschen „unterwegs" sind - buchstäblich als Wanderarbeiter oder Reisende und im übertragenen Sinne auf dem Weg in eine moderne Gesellschaft. Mit schwarzem Humor wird von Bauern erzählt, die als Wanderarbeiter an einer Brücke bauen und dabei täglich dem Tod ins Auge schauen. Es gibt Geschichten von fremd gehenden Ehemännern und vom Überdruss der Neureichen in den Städten, es geht um Liebe, Geld und die Familie. In der Zusammenstellung entsteht daraus das Bild einer dynamischen und komplexen Gesellschaft im Umbruch. Weder Vergangenheitsbewältigung noch Nostalgie bestimmen die Erzählungen der jungen AutorInnen, die Traumata der Kulturrevolution oder die Verehrung des Vorsitzenden Mao sind für sie Geschichte. China hat heute seinen Platz gefunden in der globalisierten Welt, deren Zwänge das Leben der Menschen dort genauso bestimmt wie in Europa oder den USA.
Interessante, aufschlußreiche Lektüre, die einen Blick in den modernen chinesischen Alltag ermöglicht. Sehr empfehlenswert für den Deutsch-, Geographie- oder Sozialkundeunterricht!Rezensent: Regina Riepe
Personen: Bartz, Jing Jingze, Li
Unterwegs : Literatur-Gegenwart China / Li Jingze und Jing Bartz [Hrsg.]. - Düren : Dix, 2009. - 375 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-941651-00-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher