Vätergestalten der Bibel werden nach aktuellen psychologischen und soziologischen Problemanzeigen durchgemustert.
Rezension
Margot Käßmann schrieb das Buch "Mütter in der Bibel". Das Gegenstück "Väter in der Bibel" müsse jedoch ein Mann schreiben, gab sie zu verstehen. Stolz verkündet der Autor unseres Buches, er sei dieser Mann. Was er dabei nicht verstand: Das Buch "Väter in der Bibel" muss nicht nur von einem Mann geschrieben werden, sondern auch aus der Perspektive eines solchen. Uwe Birnstein schaut seine Geschlechtsgenosssen in der Bibel an wie eine Gouvernante. Wenn biblische Männer zu Huren gehen, kann er nicht umhin, ihr Verhalten zu missbilligen. Wenn sie mit Töchtern und Söhnen so umgehen, wie wir es nicht mehr tun würden, vermeldet er treuherzig die entsprechende Kritik. Mit großer Naivität liest er alle biblischen Geschichten wörtlich und ordnet ihnen Problemkreise zu, die es auch heute noch zwischen Väter und ihren Kindern gibt. Das Buch wirkt so, als werde die Bibel als Illustration für ein heutiges Väterbuch herangezogen. Das ist zu wenig. Es ist nicht das Buch, das Margot Käßmann wollte.
Ein Buch für Leute, die man noch damit überraschen kann, dass die Bibel auch vom menschlichen Leben handelt, wie es ist.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Birnstein, Uwe
Birnstein, Uwe:
Väter in der Bibel : 20 Porträts für unsere Zeit / Uwe Birnstein. - Freiburg : Herder, 2013. - 189 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-451-30657-0
Auslegungen - Signatur: Cb 3 - Bücher