Die Familienidylle von Vater, Mutter und Kind erweist sich als trügerisch.
Rezension
Furio Guerri erzählt von seinen zwei Leben: Im vergangenen war er ein glücklicher Familienvater mit schöner Ehefrau, geliebter Tochter und erfolgreich im Beruf. Dies beschreibt er in einem Bericht, in dem er sein späteres Verhalten zu rechtfertigen sucht. In seinem zweiten, dem heutigen Leben ist er ein Monster, wie er von sich selbst sagt, nach 10jähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen, denn er hat seine Frau ermordet. Er ist abhängig von Psychopharmaka. Um Kontakt zu seiner Tochter Caterina zu bekommen, beginnt er eine Affäre mit ihrer Lehrerin und chattet mit Caterina im Internet. Wozu der Internet-Kontakt führt, ist für den Leser eine große Überraschung. Er erfährt ganz allmählich, dass der zärtliche, verständnisvolle Ehemann und Vater ein possessiver Psychopath ist, der seine Frau, als sie sich gegen seinen Kontrollwahn wehrte, umgebracht hat. Äußerst eindringlich und mit viel Empathie versetzt sich der Autor in diese schizophrene Persönlichkeit und entlarvt, wie trügerisch der äußere Schein eines bürgerlichen Lebens sein kann.
Lesern mit Interesse an spannenden Psychogrammen sehr empfohlen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Simi, Giampaolo Nattefort, Anja
Simi, Giampaolo:
Vater. Mörder. Kind : Roman / Giampaolo Simi. Dt. von Anja Nattefort. - München : C. Bertelsmann, 2013. - 301 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-570-10153-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher