Wenn Väter zu Pflegefällen werden - zwei Journalistinnen schrieben darüber ein berührendes Buch.
Rezension
Die beiden Autorinnen, die zum Schutz ihrer Familien Pseudonyme angenommen haben, beschreiben wechselseitig und vielleicht fast allgemeingültig für derartige Konstellationen das gänzlich veränderte Verhältnis zu ihren gealterten Vätern; drogenabhängig der eine, in Demenz versunken der andere. Die Eltern-Kind-Beziehung verkehrt sich, die einst Halt gebende Hand wird eine hilflos-bedürftige; die Töchter leben auf Abruf, immer Augæ in Augæ mit Katastrophen, Scheitern, schließlich Überforderung, Wut, Trauer und Verzweiflung. Dabei gelingt den Autorinnen ein freundliches, humorvolles, sehr flüssig zu lesendes Buch, das weder Ratgeber noch Psychoanalyse ist, Zeit- und Familiengeschichte nur streift und umso mehr dadurch beeindruckt, da Wärme, Liebe und ein würdevolles Umgehen mit den Vätern den Grundton der Erzählungen bestimmt.
Überall, wo dieses Thema ein THEMA ist oder werden könnte! Gänzlich uneingeschränkt auch zur Ermutigung im allgemeinsten - und umfassendsten Sinne empfohlen!Rezensent: Jana Heinig
Personen: Baumann, Lydia
Baumann, Lydia:
Vater Unser : Wie unsere Väter zu Sorgenkindern wurden - zwei Töchter erzählen / Lydia Baumann u. Lara Beer. - München : C. Bertelsmann, 2013. - 252 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-570-10163-6 kt. : EUR 14.99
Familie - Buch