Die Geschichte von Charlie Renn, dem Protagonisten aus Michael Kleebergs früherem Roman Karlmann, geht weiter.

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Rezension

Nach unruhigen Jahren ist Karlmann in stilleren Fahrwassern angekommen, hat eine neue Familie und ist mit Anfang Vierzig mit sich und seinem Leben zufrieden. Ein Haus im Speckgürtel Hamburgs, eine prestigeträchtige Stellung, die richtigen Hobbies mit den entsprechenden Paraphernalien – das gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit. Kleeberg nutzt die Figur Charlie Renn sowie dessen nähere wie weitere Familie, um aus einzelnen Geschichten ein Mosaik des Lebens im Deutschland des 20. Jh. entstehen zu lassen. Der Protagonist ist kein ausgesprochener Sympathieträger. Mit dem Autor, der in essayistischen Betrachtungen den Handlungsverlauf immer wieder durchbricht, hält der Leser eine gewisse Distanz, erkennt sich aber auch an vielen Stellen wieder. - Ein schneller Wechsel der Zeitebenen, eine wechselnde Perspektive aus Außen- und Innensicht (Du-Form) und vor allem eine Sprachgewalt in der Darstellung von Situationen und Stimmungen macht den Roman zu einer herausfordernden aber lohnenden Lektüre.

Man sollte sich Zeit nehmen, um die humorvollen wie präzisen Schilderungen der gesellschaftlichen Klippen und Untiefen, durch die Charlie Renn hindurch schippert, zu genießen.

Rezensent: Birgit Schönfeld

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Personen: Kleeberg, Michael

Schlagwörter: Familie Mann Deutsche Geschichte