Paula ist begeistert von den nationalsozialistischen Ideen - doch da ist auch ihre Freundin Mathilda, eine Halbjüdin …
Rezension
Die 15jährige Paula hat eine führende Rolle im "Bund deutscher Mädel", verehrt den Führer und möchte voller Überzeugung dem Deutschen Reich dienen. Während sie einerseits den beruflichen Aufstieg ihres Vaters, der eng mit der Gestapo zusammenarbeitet, und somit auch den gesellschaftlichen Aufstieg ihrer Familie erlebt, erfährt sie andererseits durch heimliche Briefe ihrer besten Freundin Mathilda immer mehr Einzelheiten über die Verfolgung und die anstehende Deportation von deren Familie. Schließlich muss sie sich zwischen ihrem Vater und ihrer Freundin entscheiden. Elisabeth Zöller beschreibt den Loyalitätskonflikt, in den Paula zunehmend gerät, sehr eindringlich und nachvollziehbar. Sie versteht es gut, ein überzeugendes, lebendiges und detailreiches Bild sowohl von Paulas anfänglicher Begeisterung wie auch von ihren leise, aber unaufhaltsam wachsenden Zweifeln zu zeichnen.
Eine emotional eindrucksvolle Erzählung, darin eingewoben umfangreiche und detaillierte sachliche Hintergrundinformationen - sehr empfehlenswert für Schule und Jugendarbeit.Rezensent: Anne Rank
Personen: Zöller, Elisabeth
Zöller, Elisabeth:
Vaters Befehl : oder Ein deutsches Mädel / Elisabeth Zöller. - Frankfurt am Main : Fischer Schatzinsel, 2012. - 268 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-596-85447-9
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher