März, Ursula
Verfehlungen und Verbrechen
Bücher

True Crime Geschichten aus Prozessen an Berliner Gerichten.


Rezension

Die Autorin hat als Gerichtsreporterin seit den 90-Jahren Prozesse in Berliner Bezirken begleitet. Literarisch aufgearbeitet berichtet sie in ihren Geschichten von den Täter:innen und den Umständen, die zur Tat geführt haben (einige der Beiträge wurden bereits im Buch »Fast schon kriminell« veröffentlicht). Sie beschreibt nicht die spektakulären Fälle, die tagelang in der Presse sind, sondern fokussiert sich auf Geschichten, die mit einer erstaunlichen Alltäglichkeit daherkommen und beleuchtet den Menschen hinter dem Täter. Ihre Beschreibung bleibt stets sachlich, ohne zu verurteilen aber auch ohne zu entschuldigen. Sie berichtet von Menschen, die mit ihrer eloquenten Art andere um ihr erspartes Geld gebracht haben, nur, um es an einem Roulette-Tisch wieder zu verspielen. Sie hinterfragt, wie es zu der Straftat kommen konnte, wie ein Mensch plötzlich zu Körperverletzung oder Mord fähig ist oder was einen Mann dazu treibt, eine Fensterscheibe mit Hilfe einer Nagelschere zu zerkratzen.

Ein spannendes, manchmal auch anrührendes Buch über kriminelle Menschen und ihre Geschichten, das zum Diskutieren anregt.

Rezensent: Heike Nickel-Berg


Personen: März, Ursula

Schlagwörter: Kriminalität Schicksale Prozesse Täter*innen

März, Ursula:
Verfehlungen und Verbrechen / Ursula März. - München : Piper, 2023. - 196 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-492-07252-6

Zugangsnummer: 46341
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher