Historischer Familienroman über ein ungleiches Zwillingspaar in Westflandern am Ende des 19. Jahrhunderts.

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Rezension

Ein kleines Dorf in Westflandern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Elisabeth, die von Nonnen gut erzogene Tochter des Schmieds, gerät mit ihrem Wissensdurst und ihrem Wunsch weiterlernen zu wollen in Konflikt mit dem Vater. Aus Vernunft und in der Hoffnung dem engen Dorf entfliehen zu können, heiratet sie einen angehenden Arzt und bekommt Zwillinge. Den hübschen Valentijn und den verunstalteten Bruder, der fortan als "Namenlos" durchs Leben geht. Kris van Steenberges Roman lebt von wunderbaren, poetischen, dichten und warmherzigen Beschreibungen der wenigen Charaktere, deren Geschichte aus der Sichtweise der einzelnen Personen heraus immer anders zu lesen ist und dem Leser zu immer neuen Sichtweisen verhilft. Dabei lernt der Leser das kleine Dorf in Flandern und ihre Bewohner in ihrem Denken, Handeln, ihren Wertvorstellungen und den äußeren und inneren Lebensbedingungen kennen. Der Erste Weltkrieg und die katholische Kirche sind dabei wegweisend.

Sehr zu empfehlen für alle Leser, die dicht und tiefgründig geschriebene Familien- und Historienromane lieben.

Rezensent: Christine Helming

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Personen: Steenberge, Kris van Hüsmert, Waltraud

Schlagwörter: Geschwister Kirche Familie Anderssein